Freitag, 20. März 2015

Ein Bild von dir - von Jojo Moyes

Ein Bild von dir
von Jojo Moyes
 544 Seiten · Broschiert
EUR 14,99
ISBN-13: 978-3499269721

Emotional mitgerissen

Der erste Roman von Jojo Moyes "Ein ganzes halbes Jahr" hat mich wie viele andere sehr beeindruckt, ich war regelrecht hingerissen. Dementsprechend groß waren dann die Erwartungen an ihren zweiten von mir gelesenen Roman "Eine handvoll Worte", der leider meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Nun war ich natürlich neugierig wie mir ihr neuster Roman gefällt und was soll ich sagen, er ist einfach großartig.


Der Roman hat zwei Handlungsstränge. Er beginnt 1917 mit Sophie. Sie lebt mit ihrer Schwester, deren Kinder und ihrem jüngeren Bruder in einem kleinen Dorf in Nordfrankreich. Ihr Dorf ist von den Deutschen besetzt. Sophie und ihre Schwester betreiben ein kleines Hotel mit Restaurant, wo sie gezwungen werden für die Deutschen zu kochen. Ihren Mann Édouard hat Sophie seit Jahren nicht gesehen. Ein Porträt, dass er von gemalt hat, erinnert sie täglich an ihre große Liebe. Aber nicht nur ihr gefällt dieses ungewöhnliche Porträt, sondern auch dem deutschen Kommandanten.

Der zweite Handlungsstrang spielt 100 Jahre später in London. Liv lebt einsam und pleite in einem schicken Architektenhaus, das einmal ihr Mann entworfen und gebaut hat. Ihr Mann ist seit 4 Jahren tod, aber dennoch kann sie ihn nicht loslassen und zerbricht fast an ihrer Trauer. Nur von einem Bild, dass sie einmal zusammen gekauft haben und eine schöne Frau porträtiert, fühlt sie sich verstanden.

Das Porträt von Sophie verbindet die beiden Handlungsstränge. Es sind zwei sehr unterschiedliche Frauen, die Moyes beschreibt, dennoch zeigen sie in Krisensituationen wie stark sie wirklich sind. Beide Frauen sind mir emotional sehr nah gegangen. Besonders Sophies Situation hat mich oft atemlos gelassen. Jojo Moyes beschreibt sehr anschaulich das Leben unter der Besatzung. Nicht nur das Verhältnis zwischen Franzosen und Deutschen, sondern auch innerhalb der französischen Bevölkerung. Wo die Gefühle zwischen Zusammenhalt, Neid und Missgunst schwanken. Aber ihre die Trauer von Liv konnte ich deutlich spüren und nahm mich mit.

Für mich ein wirklich emotionaler Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Moyes hat zwei Frauen mit Ecken, Kanten und starken Gefühlen geschaffen, die mich beide mitgerissen haben. Der Schreibstil ist einfach mit viel Emotionen, klaren Beschreibungen und ohne kitschig zu werden. Das ist wirklich die große Kunst von ihr.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen