Die rote Löwin von Thomas Ziebula Taschenbuch EUR 10,00 ISBN: 978-3404174768 |
Sehr starke und rücksichtslose Protagonistin
Dies ist mein erster historischer Roman des Autors. Ich
hatte ihn bisher eher durch seine Fantasy Romane kennen und lieben gelernt.
Umso gespannter war ich nun auf diesen Roman.
Wie auch in seinen mir bekannten Romanen, geht es ohne
Umschweife sofort zur Sache. Keine lange Einführung oder Erklärungen. Die junge
Protagonistin Runja wird schon auf den ersten Seiten als ungewöhnlich starke
Frau präsentiert. Sie lässt sich nicht so schnell einschüchtern und kann sich
wehren. Gleichzeitig kann sie Gefühl zeigen, dies merkt man schnell, wenn es um
den Schutz ihres Bruders geht. Schon in den ersten Kapitel müssen die
Geschwister schreckliches ertragen, nicht nur den Tod ihrer Eltern, sondern
auch das sie die eigene Verwandtschaft im Stich lässt. Der Domdekan Laurenz
wirkt auf sie wie ein Retter, aber er treibt sein eigenes intrigantes Spiel,
was dazu führen wird, dass Runja vor der schwersten Entscheidung in ihrem Leben
stehen wird.
Der Autor gibt selbst an, dass dies kein Roman für zarte
Gemüter ist und er hat damit recht, es ist blutig und brutal. Und auch Runja
entwickelt sich zu einer gewissenlosen Rachekämpferin, an deren blutigen
Aktionen man hautnah teilnehmen darf. Das Buch liest sich gut und schnell. Das
liegt meines Erachtens am guten Plot, die besonders zu Beginn wechselnden
Handlungssträngen zwischen Runja und Laurenz und natürlich auch an den
reichlichen Aktionszenen.
Für mich auf der Strecke geblieben sind dabei ein wenig die
historischen Hintergründe, was ich eigentlich bei historischen Romanen oft am
liebsten mag, da ich dadurch viel lernen kann. Und auch die charakterlichen
Entwicklungen, denn wie sich Runja von einer behüteten Tochter in eine
gewissenlose Rachemörderin verwandelt, ist meines Erachtens nur wenig
reflektiert.
Dennoch es ist wirklich ein spannender Roman mit einer
starken Protagonistin. Die actiongeladene Handlung sorgte dafür, dass ich das
Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen