Freitag, 20. Februar 2015

Schöne neue Welt - von Aldous Huxley

Schöne neue Welt von Aldous Huxley
368 Seiten · Taschenbuch
EUR 9,99
ISBN-13: 978-3596905737

 

Ein Klassiker der nachdenklich stimmt

Da ich begeisterte Science Fiction Leserin bin, hat mir mein Mann schon lange den Klassiker "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley empfohlen. Aber irgendwie landete das Buch nicht auf meinem Lesenachttisch. Aber dann hatte ich das Glück, bei einer Leserunde zu der neuen Übersetzung des Buches herausgebracht vom Fischerverlag mitzumachen.
Da ich die alte Übersetzung nicht kenne, kann ich auch nichts dazu sagen, wie diese jetzt im Vergleich sind und ob es eine Verbesserung ist. Ich kann nur sagen, dass mir an der Ausgabe auch besonders gefallen hat, dass es ein Nachwort des Autors enthält, was viele seiner Bewehgründe erklärt und eine weitere Sicht auf die Protagonisten gibt. Und ausführliche Anmerkungen zu einigen Begriffen und Namen, die der Autor verwendet.

Bernard, einer der Protagonisten des Romans, ist eigentlich in der Gesellschaft ganz oben, aber dennoch nicht glücklich. Er ist etwas zu klein geraten und ihm fehlt es an Selbstvertrauen. Gerne wäre ein Typ, den alle bewundern und dem die Frauen nachlaufen. Besonders eine Frau hat es ihm angetan. Um sie zu beeindrucken, reist er mit ihr in ein Reservat, wo man noch die frühere Lebensweise bestaunen kann. Dort treffen sie auf John, dessen Mutter aus der neuen schönen Welt kommt und der im Reservat nie richtig angenommen wurde. Er wird die Attraktion in Bernards Welt und Bernard bekommt endlich die Aufmerksamkeit, die er immer suchte. John ist geschockt von dieser schönen neuen Welt.

Aldous Huxley schildert eine zukünftige Welt, in der alles geplant und konditioniert ist, von der Zeugung bis zum Tod. Kinder werden nicht mehr von Frauen geboren und von Familien erzogen. Schon vor der Verschmelzung Eizelle und Spermium wird entschieden, was dieser Mensch später arbeiten wird und in welcher Gesellschaftsschicht er leben wird. Alle Menschen sollen mit dem glücklich sein, was sie haben und was sie tun und werden deshalb seit Geburt konditioniert. Es gibt keine Krankheiten, keine Kriege, die perfekte Welt, oder nicht?
Ich war überrascht, dass Huxley viele wissenschaftliche Erkenntnisse er in seinen Roman aufgenommen hat. Obwohl sie in seiner Zeit da erst in den Kinderschuhen steckten. Vor allem Reproduktionbiologie anging. Manche Methoden finden haben sich bewahrheitet und finden sich heute in unserer Welt. Deswegen ist dieser Roman immernoch aktuell und zukunftsweisend und wirft die Frage auf, wie ist die perfekte Welt?

Der Schreibstil des Roman war für mich manchmal etwas gewöhnungsbedürftig und auch die Charaktere sind nicht einfach liebzugewinnen. Die Sprache hat einige Wortneuschöpfungen über die ich erst einmal gestolpert bin, aber die in diese neue Welt passen und die Beschreibung dadurch authentischer machen. Das Ende hat mich unbefriedigt zurück gelassen, gerne hätte ich über einige Charaktere mehr erfahren. Insgesamt hat mich der Roman zum Nachdenken angeregt, vor allem über die Frage wieviel Freiheit würde ich aufgeben, um in einer Welt ohne Kriege und Krankheiten zu leben. Eine Antwort habe ich nicht, aber so wie in der neuen schönen Welt möchte ich nicht leben.
Ein  Roman, der zum Nachdenken anregt und den jeder mal Lesen sollte. Und diese Ausgabe vom Fischer Verlag kann ich besonders wegen seiner ganzen Extrainformationen empfehlen.

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