Die Frauen von Salaga von Ayesha Harruna Attah Hardcover ISBN: 978-3453292192 |
Interessantes Thema
Bei diesem Buch hat mich das Cover angelockt. Es ist
farbenprächtig und fällt dadurch auf. Der Hintergrund erinnert mich an
afrikanische Stoffmuster. Man sieht sofort, dass es Afrika als Thema hat, ohne
das es mit diesen typischen Kitschbeladen Afrikabildern versehen ist.
Der Klappentext erzählt schon sehr viel über diese
Geschichte, die zwar im vorkolonialen Afrika spielen soll, aber eigentlich ist
Afrika schon mitten drin in der Zeit der Fremdbestimmung. Die Protagonisten
sind zwei sehr verschiedene Frauen, die jede auf ihre Weise um Unabhängigkeit
kämpfen. Wobei Aminah, gefangen von Sklavenjägern, das härtere Los erwischt.
Wurche dagegen, Tochter einer Herrscherfamilie, kämpft vor allem um
Emanzipation.
Im Buch wechseln sich die Kapitel über Wurche und Aminah ab,
das erhöht natürlich die Spannung, da man gerne wissen möchte wie es mit dem
Handlungsfaden weitergeht, der gerade unterbrochen wird. Das Aufeinandertreffen
der Frauen erfolgt erst sehr spät, da erzählt der Klappentext einfach schon zu
viel.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen, auch wenn er
wenig Emotionen transportiert, was ich aber gerade bei den schrecklichen
Ereignissen, die Aminah erlebt hat, gut fand. Aminahs Gefühle brauchten auch
Schutz, weshalb sie ihre Gefühle anderen und auch dem Leser kaum zeigte.
Dennoch die Trennung von ihrer Familie und deren Schicksal haben mich tief
berührt. Wurches Charakter hat mich zu anfangs nicht so stark berührt. Sie ist
doch sehr eigensinnig und zum Teil doch sehr egoistisch. Dennoch fand ich ihre
Entwicklung sehr spannend.
Insgesamt fand ich die Hintergründe, vor allem das Leben am
Hof bei Wurche sehr interessant, denn darüber habe ich bis jetzt sehr wenig
gelesen. Gerne hätte die Autorin da noch ausführlicher sein können. Auch das
Zusammentreffen mit den Europäern war für mich aus dieser Sichtweise, also von
Wurche aus gesehen, sehr interessant.
Für mich ein sehr gelungener historischer Roman, der eine
spannende und wenig beleuchtete Zeit in Afrika zum Thema hat. Insgesamt hätte
er ruhig ausführlicher sein können und auch das Ende ließ mich nicht ganz
befriedigt zurück. Dennoch hoffe ich in Zukunft noch mehr Bücher der Autorin
lesen zu können.
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