Zocken, aber gesund! - von Dr. Alok Kanojia

Zocken, aber gesund!
von Dr. Alok Kanojia
Taschenbuch
ISBN: 978 - 3442180134

 

Gutes Buch für alle Eltern

Wir haben zwei Kinder, die beide Videospiele für sich entdeckt haben. Da ich kein Fan von Verboten bin, weil ich aus meiner eigenen Kindheit noch genau weiß, dass damit alles noch spannender wird, hat mich der Buchtitel sehr angesprochen. Ich möchte besser die Faszination an Videospielen verstehen und hoffe so besser mit diesem Hobby umzugehen. Ich selbst habe nie gezockt, aber mein Mann kann es gut nachvollziehen, warum und weshalb kann er aber auch nicht erklären.

Das Buch ist in vier große Teile plus Anhänge aufgebaut. Die einzelnen Teile sind nochmal in Unterabschnitte aufgeteilt. Es macht Sinn das Buch von Anfang bis Ende zu lesen. Falls das Buch gekauft wurde, da es gerade einen Zocker in der Familie gibt, bei dem die Bildschirmzeit ein immerwährendes Thema ist, gibt es im Anhang B einen mehrwöchigen Zeitplan, um zu einem gesünderen Zocken zu kommen. So einen Zeitplan empfinde ich als sehr praktisch, gerade wenn man mit seiner Situation sehr verzweifelt ist.

Das Buch ist anschaulich beschrieben, man merkt schnell, dass der Autor weiß, von was er spricht. Der Autor gibt von sich selbst an, dass er exzessiver Zocker war, und das nehme ich ihm ab. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der psychologischen Ebene, was sehr spannend ist und mir viele neue Erkenntnisse brachte. Danach geht es um die richtige Kommunikation mit dem Kind, man weiß ja selbst wie schnell, Kinder abblocken. Der Autor arbeitet mit Beispielen, um es verständlicher zu gestalten.

Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der praktischen Umsetzung und im letzten Kapitel geht er nochmal darauf ein welche Besonderheiten es gibt bei neurodivergenten Problemen wie ADHS.

Ich kann dieses Buch sehr empfehlen für Eltern, die keine Ahnung vom Zocken haben, aber auch für Eltern, die vielleicht selbst gerne zocken und die Mechanismen dahinter besser verstehen wollen. Es ist gut als Vorbereitung, wenn Kinder anfangen zu spielen, aber auch als direkte Hilfe, wo das Zocken schon ein Problem in der Familie darstellt. Neben Eltern würde ich dieses Buch auch Lehrer*innen empfehlen, denn ich könnte mir vorstellen, dass Zocken auch in der Schule ein Streitthema sein kann.