Somerset von Emma Hunter Taschenbuch ISBN: 978 - 3328108801 |
Es zieht sich etwas
Seit der Bridgerton Reihe lese ich vermehrt Regency Romane, die es zum Glück zurzeit sehr viel auf dem Markt gibt. Den Plot empfand ich als erfrischend neu. Protagonistin Isabella flieht zu ihrer nicht sehr geliebten Tante nach Bath, um in der dortigen Saison schnell einen Heiratskandidaten zu finden. Denn in ihrer Heimat kam sie einem Mann zu nah. Nun muss sie schnell heiraten, bevor die Gerüchte ihrer verlorenen Unschuld nach Bath dringen.
Ihre Tante ist nicht begeistert, aber führt Isabella in die Gesellschaft ein. Isabellas Interessen passen leider nicht zu den typischen Interessen, die eine Dame in dieser Zeit haben sollte. Sie interessiert sich zwar fürs Nähen, aber Nähen von Wunden und nicht das Sticken. Zu gerne möchte sie Ärztin werden, ein fast unmöglicher Traum für eine Frau. Umso schwerer fällt es ihr sich immer zurückhaltend und nichtsagend in der Gesellschaft zu verhalten. Verbündete findet sie in der Witwe Rebecca und ihrer „Zofe“ Betty. Die sich beide im Roman sehr positiv weiter entwickeln. Im Gegensatz zu Isabella, die mir im Laufe des Romans zum Teil sehr arrogant und gleichzeitig naiv vorkam, was sie zu Beginn des Romans gar nicht war.
Durch die Nebencharakter hat die Autorin gut herausgearbeitet wie die Stellung der Frau zu dieser Zeit war: völlig abhängig von Familie und Ehemann. Es gab nur wenige Ausnahmen, am Beispiel des Charakters Rebecca Seagrave gut erkennbar. Mir gefielen diese Details sehr. Dagegen konnte mich die Liebesgeschichte nicht wirklich packen, mir fehlte etwas das Feuer zwischen den beiden Charaktern, heiße Liebesnächte reichten mir da nicht.
Insgesamt hat mich der roman ganz gut unterhalten, obwohl er sich besonders zum Ende hin etwas zog. Aber es gibt für mich bessere Regency Romane mit spannenderen Charaktern. Vielleicht wird der nächste Teil für mich besser, ich bin gespannt.
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