Die Spiegelereisenden: Band 1 Die Verlobten des Winters von Christelle Dabos MP3-CDs ISBN: 978-3844533576 |
Positiv überrascht
Diese Reihe ist mir durch zahlreiche Leserunde und
Besprechungen in vielen Foren und Blogs schon begegnet. Und irgendwie hatte ich
eine Abneigung entwickelt, nach dem Motto schon wieder ein viel hoch gelobter
Fantasyroman. Jetzt wo der vierte Teil der Reihe bald rauskommt, war meine
Neugierde doch stärker und ich habe mich entschlossen den ersten Teil als
Hörbuch kennenzulernen. Und gerade habe ich die letzten aufregenden Minuten
genossen und bin wahnsinnig froh, dass ich jetzt erst mit der Reihe angefangen
habe, denn so muss ich nicht so lange auf die Fortsetzung warten. Denn es war
einfach großartig.
Den Start empfand ich als etwas langatmig und holprig. Ophelia
als Protagonistin konnte mich nicht wirklich packen, zu schüchtern und naiv
empfand ich sie. Aber wie alle anderen im Roman überraschte auch sie mich als
Leserin, denn in ihr steckt soviel mehr. Ihre Entwicklung im Roman ist
großartig. Dazu ihr zukünftiger Ehemann Thorn, weder gutaussehend noch charmant
und dennoch interessant und geheimnisvoll. Die Beziehung zwischen Ophelia und
Thorn hatte mich manchmal an Jane Eyre erinnert obwohl es für ihre
Liebesbeziehung eher schlecht bestellt ist, aber das macht auch den Reiz der
Geschichte aus.
Neben den interessanten Charakteren, die immer wieder
überraschen und zum Teil undurchschaubar sind, bietet die Welt der Archen, die
die Autorin aufbaut, viel Abwechslung. Die Details sind gelungen und
realistisch beschrieben. Es machte mir Freude in diese Welt abzutauchen, trotz
der Grausamkeiten. Die Himmelsburg, Hauptschauplatz, ist atemberaubend und die
Teilung der Gesellschaft in Adlige und Bedienstete erinnert dabei sehr an „Downtown
Abbey“, wenn auch sehr viel gefährlicher. Die Vielzahl an Intrigen ist der Kern
der Geschichte, wer ist Freund und wer ist Feind? Bis zum Schluss nicht durchschaubar.
Mich hat der Roman richtig mitgerissen. Das Hörbuch war auch
dank der Sprecherin sehr angenehm. Manchmal hat es mich nur gestört, wenn sie ihre
Stimme zu sehr verstellt hat, um die verschiedenen Charaktere zu unterscheiden,
das klang dann einfach unecht, wie der bösartige kleine Junge und die dunkle
Stimme von Thorn. Einfach weniger verstellen, wäre mein Tipp. Ansonsten freue
ich mich schon riesig auf den Folgeband und bin sehr gespannt, wie sich Ophelia
weiter entwickelt.
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